„Ich bin dann mal in einem Webinar!“ Diesen Satz hört man auch bei uns hin und wieder. Dann werden die In-Ear-Hörer eingestöpselt und schon geht das Live-Event, bei dem man am Bildschirm Notizen machen und dazulernen kann, los.
Es ist schon praktisch in 2022. Da muss man nicht einmal mehr durch die Türe gehen, um ein Seminar zu besuchen. Noch besser wird es dann, wenn man sich das digitale Lernmaterial nicht einmal mehr live anhören und anschauen muss, sondern dieses online stets zur Verfügung steht. So kann man selbst mit seinem eigenen Zeitmanagement die Entscheidung treffen, wann es bequem in den Kalender passt.
Aber sind wir ehrlich: Digitales Lernen ist schon längst keine Neuheit mehr. Deshalb kommt es umso mehr darauf an, wie Webinare und Co. gestaltet sind. Was reizt einen Nutzer bzw. einen Teilnehmer bis zum Ende aufmerksam zu bleiben?
Eine Devise ist sicherlich die Häppchen-Technik. Kurze Erklärungen, die dafür sorgen, dass der Fokus genau dieser knappen Zeitspanne gilt, danach eine kurze Fragerunde, kurze Zusammenfassung oder eine kleine Aufgabe zur praktischen Anwendung. So gibt man dem Teilnehmer das Gefühl von Abwechslung und des Interagierens. Es ist ja nicht einmal eine Sache des Desinteresses, doch: Der Mensch ist nicht für an langen Monologen interessiert, ohne sich auf irgendeine Art und Weise einbringen zu können – insbesondere nicht im digitalen Zeitalter, dass das ganz und gar der knapperen Aufmerksamkeitsspanne von Online—Nutzern angepasst ist.
Deshalb gehen die Trends im E-Learning ebenso in eine Richtung des interaktiven Agierens. Das Lernen wird zum Erlebnis. Welche Trends auf uns zukommem? Wir sagen es euch in einer kleinen Übersicht.

Gamification
Es ist egal, wie alt man wird: Spielen – nach einem altersgerechten Level – macht einfach Spaß. Deshalb wird auch das Lernen immer mehr mit dem positiven Gefühl verknüpft, dass der Mensch beim Spielen bekommt, vor allem bei den kleinen Erfolgen. Oft sind diese Spiele mit Belohnungen verbunden, beispielsweise das Sammeln von Punkten, Abzeichen oder der (positiv gemeinte) Konkurrenzdruck für die Bestenliste spornt zur Aufmerksamkeit auf. Außerdem ist erwiesen: Das direkte praktische Umsetzen des Erlernten beim Spielen hilft dabei, das Gemerkte auch wirklich als Wissen abzuspeichern.
Augmented Reality
Wenn der Gegenstand vor einem so echt und zum Greifen nah erscheint, er aber eigentlich gar nicht existiert, dann liegt es wohl an der Augmented Reality. Sie wird mittlerweile von manchen Vorreitern für eine völlig neue Art des Marketings genutzt. In nicht allzu ferner Zukunft soll auch AR auch beim Lernen oder bei anderen alltäglichen Dingen zum Einsatz kommen. Mehr dazu gibt es auch in unserem Blo-Artikel zum Thema Augmented Reality.
Zudem schult AR ebenso den generellen Umgang mit neuen Softwares. Wer weiß schließlich, was noch auf uns zukommen wird und ob dies nicht bald absolute Normalität sein wird? Wer hätte denn vor zwanzig Jahren gedacht, dass wir unseren Einkauf nun mit einer Smart-Watch bezahlen können?
Gleiche Möglichkeiten gelten im Übrigen natürlich auch für VR – also für die Virtual Reality.
Künstliche Intelligenz
Lernen ist subjektiv, so wie auch das Unterrichten subjektiv ist. Dem einen mag dies gefallen, dem anderen missfallen. Doch künstliche Intelligenz ist schon lange keine Zukunftsmusik mehr und fängt bei Dingen wie Alexa und Siri an. Doch sie soll noch weiterreichen – viel weiter.
So könnte es sein, dass die künstliche Intelligenz vor beim E-Learning den Menschen an einigen Stellen ersetzt und das auf eine neutrale und objektive Art. Ein kalte Roboterstimme, die jedoch ebenso so kalt Wissen vermittelt … Das ist nicht wirklich ein Lernerlebnis, nach dem Menschen streben. Deshalb tut sich auch in diesem Bereich eine Menge, um KI weiter zu personalisieren und sie „menschlicher“ werden zu lassen.
Eine Erleichterung durch KI wird schon jetzt genutzt, nämlich das Erstellen von Lernvariablen und Lernpfaden, je nach individueller Lernleistung.
Faszinierend. In Teilen vielleicht auch ein wenig erschreckend und befremdlich, aber hier handelt es sich um Zukunftsszenarien, die von Menschen erschaffen werden, um anderen Menschen das digitale Lernen zu erleichtern. Lasst uns gespannt sein, was sie bringt – die Zukunft des E-Learning und der technischen Möglichkeiten …