„Hey, du bist doch kreativ. Ich brauche da mal eben eine Idee.“
Ja, Konzeptioner sind in der Regel kreative Menschen. Doch ein Konzeptioner hat weitaus mehr zu beherrschen als reine Kreativität und fixen Ideenreichtum. Ein Konzept kann auf einer ersten Idee basieren, aber die Idee selbst ist noch kein Konzept.
Klar kann auch ein Konzeptioner einfach eine Idee schnell aus dem Ärmel schütteln. Aber ist diese Idee dann auch wirklich gut? Eine Idee ist immer auf ihre Machbarkeit und weitere Faktoren zu prüfen. Wird diese Idee dem Kunden wirklich helfen? Transportiert die Idee authentisch die Alleinstellungsmerkmale eines Unternehmens, einer Dienstleistung oder eines Produkts? Wurden die Alleinstellungsmerkmale überhaupt bereits definiert? Wenn nicht, wie lauten sie? Was macht das Produkt aus? Welchen besonderen Mehrwert schafft es? Warum sollte man es kaufen? Soviel nur allein zum Produkt.
Die richtige Zielgruppe finden
Wird damit die richtige Zielgruppe angesprochen? An welche Zielgruppe richtet sich die Ansprache überhaupt? Was macht diese Zielgruppe aus? Was gefällt dieser Alters-, Interessen- oder Geschlechtsgruppe? Wofür interessieren sie sich? Was beschäftigt sie in ihrem alltäglichen Leben? Durch welche Impulse der Außenwelt wird ihre eigene Welt ganz besonders beeinflusst? Und was macht das mit dieser Zielgruppe? Wie fühlt sie sich damit? Welche Sehnsüchte, Werte und Wünsche entstehen daraus? Und es geht noch weiter: Wo lebt eben diese Zielgruppe? In welchen Netzwerken hält sie sich auf? Wie kann man sie am besten erreichen? Über das Internet? Auf einem Event? Offline? Online? Beides? Soziale Medien? Welche sozialen Medien? Mobil? Newsletter? Wie sollte dieser Newsletter dann aussehen? Welche Sprache spricht die Zielgruppe an? Gehoben? Umgangssprachlich? Daraus lassen sich weitere Ideen zum Erreichen der gewünschten Personen entwickeln. Die Zielgruppe ist nun klar definiert.
Der Weg zu einem runden Konzept
Bleiben wir beim Beispiel eines Produkts (denn all das kann auch auf ein Event, eine Marke, ein Unternehmen, eine Dienstleistung und vieles mehr angewendet werden): Sind die Details des Produkts und der Zielgruppe erarbeitet, gilt es nun, eine Brücke zwischen beiden zu schlagen. Eine Brücke, die auffällt und informiert. Eine Brücke, die die gewünschte Zielgruppe zum erzielten Produktkauf führt. Hier gibt es unzählige Wege, Methoden und Techniken, dies zu erreichen. Strategisches Marketing, bestehend aus Elementen wie beispielsweise Online-Marketing, Social Media Marketing, Design im Print- und Digitalbereich, Storytelling, Sinnesstimulation, Theming, Guerilla-Marketing. Techniken, die ein Konzeptioner zu verstehen und beherrschen hat.
Der Konzeptioner spielt mit Techniken und Informationen und entwirft aus all den vielen kleinen einzelnen Puzzle-Teilen ein rundes Konzept. Besonders spannend wird ein Konzept durch Mut. Der Konzeptioner lässt seinen Gedanken grenzenlos freien Lauf. Da werden auch schon mal Teile zusammengefügt, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen. Das erzeugt Spannung und Überraschungsmomente statt reiner 0/8/15-Werbung.
Ein besonders guter Konzeptioner beobachtet zudem fortlaufend Trends und Entwicklungen in allen Bereichen – wirtschaftlich, kulturell, sozial usw. So erhält er ein besseres Verständnis für die Welt rund um ihn herum und versteht die Hintergründe von Trends und Entwicklungen. Wie sind sie entstanden? Aus welchen Situationen heraus sind sie zu Symbolen der Sehnsüchte der Gesellschaft geworden? Auch die enge Zusammenarbeit und der Austausch mit Kollegen aus anderen Abteilungen wie Online-Marketing, Fotografie, Design und Redaktion begleiten den Konzeptionier auf seiner Reise zu einem runden Endresultat.
Ein Konzept ist mehr als eine Idee
Eine Idee ist ein spontaner, ungeplanter Kurztrip. Konzeption ist eine im Voraus gut geplante Reise, für die an alles gedacht wurde, was in den Koffer des Konzeptioners gehört: strategisches Denken, Fachwissen, Neugierde, Analysefertigkeiten, immer offene Augen und Ohren, Empathie-Fähigkeit und vieles mehr.